Buch 2.0 – Social Reading

Lesen als soziale Tätigkeit – gab es immer schon. Die Lesegesellschaften des 18. und 19. Jahrhunderts ermöglichten das Lesen und den geistigen Austausch über das Gelesene und die Ideen dahinter.

Ob das mit social reading so möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Schriftliche Kommentare sind meistens kurz gehalten – es entsteht keine wirkliche Diskussion über das Gelesene. Es dauert ja auch viel länger, etwas zu schreiben als über etwas zu sprechen.

Ein großer Vorteil liegt jedoch darin, dass man ortsunabhängig mit anderen gleichzeitig dasselbe Buch lesen und sich dann darüber austauschen kann – diese Leserunden kommen einem oldfashioned Literaturkreis am nächsten.

Ich habe mir sowohl Goodreads angeschaut als auch Lovelybooks und Sobooks. Sobooks enthält keine aktuellen Roman-Titel, ist vielleicht noch im Aufbau begriffen. Goodreads (amazon, englischsprachig) und Lovelybooks (Holzbrinck, deutschsprachig) bieten eine attraktiv gestaltete Seite. Insgesamt scheint mir bei beiden Angeboten das Bewerben und Verkaufen der Bücher im Vordergrund zu stehen (die eingeblendeten Buchhandels-Buttons zeigen das deutlich, Goodreads verweist allerdings auch über den WorldCat auf Bibliotheken!). Emotional positiv verpackt wird das ganze durch persönliche Buchempfehlungen der Community-Mitglieder oder einzelner Blogger und Rezensionen.

Man kann auch innerhalb der Community eigene Gruppen bilden – so können sich Gleichgesinnte noch besser finden und austauschen.

Im Filmbeitrag der Lektion wurde deutlich, dass beim online-Lesen genau ausgewertet wird, wer was liest, wie lange … – das fließt dann alles in die zukünftige Produktion von Lesefutter ein.

Zur Zukunft des Internet und seiner Verschmelzung mit dem Social Web bitte unbedingt lesen: Marc-Uwe Kling: QualityLand .

 

 

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